01.04.2006 - April 2006 - Was ist beim Leerpumpen von Kellern zu beachten? (Stand: 02.04.2006, 11:00 Uhr)
Aufruf an die Hauseigentümer / Anwohner der Innenstadt (Stand: 02.04.2006, 11:00 Uhr)
Was ist beim Leerpumpen der Keller zu beachten?
Das Leerpumpen der Keller kann zu Bauschäden an dem Gebäude führen, da das Hochwasser zeitversetzt zu einem Anstieg des Grundwasserspiegels führt. Dadurch erhöht sich der Wasserdruck auf die Seitenwände und die Bodenplatte bzw. Fußböden des Kellers. Beim Leerpumpen ist prinzipiell darauf zu achten, dass das entstehende Druckgefälle nicht zu groß wird.
Weiterhin können Wasserströmungen der Elbe, insbesondere in den elbnahen Bereichen (z.B. Schifftorvorstadt, Ober- und Niederposta, Ober- und Niedervogelgesang und Pratzschwitz) zu Unterspülungen der Fundamente führen.
Der Eigentümer sollte den Abpumpvorgang sorgfältig überwachen und ggf. sachverständige Hilfe in Anspruch nehmen. Bei wasserdurchlässigen Bauwerken (z.B. Mauerwerksbauten ohne druckwasserhaltende Dichtung) erkennt man die Höhe des Grundwasserstandes durch eindringendes Wasser im Bereich der Fugen.
Grundsätzlich sollte das Druckgefälle zwischen Grundwasserstand außerhalb des Gebäudes und dem Wasserstand im Gebäude gering gehalten werden, um ein Standsicherheitsversagen tragender Bauteile zu verhindern.
Bei wasserundurchlässigen Bauwerken (so genannte Wannen) lässt sich das Druckgefälle nicht ohne weiteres erkennen. Hier ist unter Umständen ein Fluten des Kellers zu empfehlen, um die Auftriebskräfte auszugleichen.
Beim Überfluten der Keller besteht erfahrungsgemäß die Gefahr, dass bspw. Tanks oder Behälter aufschwimmen und Geschossdecken beschädigen können. Daher sind diese gegen Auftrieb zu sichern und notfalls ebenso zu fluten. Ein Verkeilen gegen die Geschossdecke ist zu verhindern.
Das Absinken des Grundwasserspiegels erfolgt erst mehrere Tage nach Rückgang des Hochwassers. Deshalb sollte ein vorzeitiges Auspumpen der Keller vermieden werden.
Quelle: Stadtverwaltung Pirna, 02.04.2006