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01.09.2007 - Sonnensteiner Hochhaus wird abgerissen

September 2007 - Sonnensteiner Hochhaus wird abgerissen

Am 26. September begann die „heiße Phase“ des Abrisses des Hochhauses Remscheider Straße 3 a im Pirnaer Stadtteil Sonnenstein mit der Demontage erster Dachelemente. Die Entkernung des Gebäudes sowie die Entfernung der äußeren Wärmedämmung laufen bereits seit Anfang September.

Bei dem 17-geschossigen Hochhaus handelt es sich um eines von fünf baugleichen Gebäuden, die sich im Eigentum der Städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna mbH (WGP) befinden und vor ca. 10 Jahren saniert worden waren. In dem 56 Meter hohen Objekt befinden sich 206 Wohnungen mit 7.360 m² Wohnfläche; dazu kommen noch einige kleinere Gewerbeeinheiten.

Einer der Aspekte, die für die Auswahl dieses Objektes zum Abriss maßgeblich waren, ist die Tatsache, dass der Abstand zu einem weiteren 17-geschossigen Hochhaus, der Remscheider Straße 2a, nur 11 Meter beträgt. Dadurch ergaben sich für viele Mieter beider Gebäude sehr ungünstige Abschattungen und inakzeptable Sichtverhältnisse, die sich auch negativ auf die Neuvermietung auswirkten. Mit dem Abriss des Gebäudes werden viele Mieter des benachbarten Hochhauses Remscheider Straße 2 a erstmals ungehindert den Weitblick genießen können, der für viele andere Sonnensteiner bereits eine Selbstverständlichkeit ist.

Der Abriss dieses Hochhauses war im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes für Pirna bereits längerfristig geplant. Im Oktober 2003 wurden die damals noch 125 Mieter persönlich über den geplanten Abriss und die umfassende Unterstützung und Betreuung der WGP beim Umzug informiert. Die WGP konnte für alle Mieter, die dies wünschten, eine passende Ersatzlösung finden. Der übergroße Anteil der Mieter hat sich für eine andere WGP-Wohnung auf dem Sonnenstein entschieden.

Wie WGP-Geschäftsführer Jürgen Scheible mit besonderem Stolz erklärt, habe es dabei keine Auseinandersetzungen vor Gericht gegeben, wie man dies gelegentlich aus anderen Städten hört. Auch die Vermittlung und Beratung des Mietrechtsvereins, mit dem die WGP seit Jahren eine konstruktive Zusammenarbeit pflegt, wurde nicht erforderlich. Nicht zuletzt darin zeigt sich, wie sorgfältig die WGP das Projekt vorbereitet hat und durchführt. Besonders hebt Jürgen Scheible die Tätigkeit des Teams des WGP-Kundenzentrums Sonnenstein hervor, das offensichtlich eine sehr erfolgreiche Arbeit bei der Betreuung der Mieter geleistet hat. Viele Mieter, die dem Projekt zunächst skeptisch gegenüberstanden, konnten ihre Wohnverhältnisse mit dem Umzug sogar verbessern. Die WGP möchte sich auch bei dieser Gelegenheit ausdrücklich bei ihren Mietern bedanken, die sich aufgeschlossen und entgegenkommend verhalten haben und der WGP auch weiterhin die Treue halten.

Mit dem Rückbau soll ein Beitrag zur Konsolidierung des Pirnaer Wohnungsmarktes, der von einem deutlichen Überangebot an Wohnungen geprägt ist, geleistet werden. Wegen der leerstehenden Mietflächen, das sind fast ausnahmslos Wohnungen, musste die WGP im letzten Geschäftsjahr Mietausfälle von mehr als 3,7 Millionen Euro hinnehmen und nicht umlagefähige Betriebskosten in Höhe von ca. 1,4 Millionen Euro selbst tragen.

Auf der Fläche, die durch den Abriss des Gebäudes entsteht, wird im Frühjahr 2008 eine neue Grünanlage mit Sitzecken geschaffen werden. Dies soll ein weiterer Beitrag zur Verschönerung des Sonnensteins und zur Erhöhung der Lebensqualität der WGP-Mieter werden.

WGP-Geschäftsführer Jürgen Scheible erklärte in diesem Zusammenhang: „Der Abriss des Hochhauses Remscheider Straße 3 a wird sicher von vielen alteingesessenen Sonnensteinern als schmerzhafter Vorgang erlebt. Vielen ist noch in Erinnerung, wie knapp das Angebot an zentral beheizten Wohnungen mit Bad und WC zu DDR-Zeiten war und wie lange man warten musste, um eine solche Wohnung zu bekommen, wenn überhaupt. Inzwischen gibt es jedoch ein großes Überangebot an Wohnungen, bedingt durch Neubau und Sanierung einerseits und Bevölkerungsrückgang andererseits. Auch die Prognosen über die Bevölkerungsentwicklung für die nächsten Jahrzehnte sind negativ. Deshalb ist es ein Fortschritt für Pirna, wenn dem Problem jetzt zu Leibe gerückt wird, anstatt es aussitzen zu wollen und auf Wunder zu hoffen. Niemand muss deshalb fürchten, dass es wieder zu einer Verknappung von preiswertem Wohnraum kommen könne. Aber ohne diese Rückbaumaßnahmen wäre die WGP bald nicht mehr in der Lage, ihren Bestand angemessen zu unterhalten; die Kosten des Leerstandes wären auf Dauer ruinös.“

Besonderen Dank richtet der WGP-Geschäftsführer auch an die Sächsische Aufbaubank Dresden, die Förderbank des Freistaates Sachsen, und an den Oberbürgermeister, den Stadtrat und die Stadtverwaltung von Pirna. Ohne den sehr konstruktiven Umgang dieser Partner mit der sehr komplizierten Materie, wären die jetzt erreichten Fortschritte nicht möglich gewesen, so Scheible.

Hinsichtlich der Lastenverteilung beim Pirnaer Stadtumbau bedauert Jürgen Scheible, dass bisher, abgesehen von sehr kleinen Ausnahmen, nur die WGP zur Marktkonsolidierung beiträgt, obwohl auch andere Großvermieter, die einen Beitrag leisten könnten, davon profitieren. „Es wäre wünschenswert, dass sich auch weitere Akteure am Stadtumbau in Pirna beteiligen. Die WGP wird sich ungeachtet dessen weiterhin ihrer Verantwortung für die Stadtentwicklung stellen.“, so Scheible abschließend in seinem Statement.

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